Jitka Hanzlová

Es gibt Kunst, die für sich spricht, und solche, für die der Künstler spricht. Und es gibt Fachleute und Liebhaber, die über Kunst und Künstler sprechen. Die Ergebnisse sind nicht immer deckungsgleich.
Als öffentliche Person hat man heutzutage wenig Einfluss auf das mediale Bild, das von einem kursiert. Man weiß es ja­ und wünschte doch, es wäre anders. Schon immer gab es diese Kluft zwischen dem empfundenen Selbst und dem sozialen, öffentlichen Bild von sich, auch wenn der Druck, den diese Kluft produziert, durch die Zeiten unterschiedlich war oder empfunden wurde. Heute ist es die mediale Variante, die uns vor allem Kopfschmerzen macht (oder machen sollte). Gut also, sich damit zu beschäftigen.
Die auf WIKIPEDIA veröffentlichten Fakten und Meinungen können permanent verändert werden. Dass dieser Prozess selbst öffentlich ist, macht die Plattform zu einem unschätzbar wichtigen Instrument der Information und der Reflektion.

Jitka Hanzlova, eine in der Tschechoslowakei aufgewachsene und heute weltweit bekannte Fotografin aus Essen, porträtiert. Ihre Kunst sagt mir, als Betrachterin: Urteile nicht über diesen Menschen, du weißt nichts sicher.
Jitka kam zu mir und bat mich, den Wikipedia-Artikel über sie in ein paar Punkten richtigzustellen.

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Am selben Tag, beim WORKSHOP „Ich und die anderen –­ Über Wahrheit und Erfindung in der Personenbeschreibung“, war sie in Form ihrer Werke noch einmal präsent. Ich hatte verschiedene Fotobücher verteilt, damit die Teilnehmer*innen sich ein Porträt aussuchen, um es zu beschreiben. Drei von vier wählten eins aus Jitka Hanzlovás Büchern. Die Bilder sind so intensiv und regen zu so vielen Assoziationen an, dass die Ergebnisse der Übung sehr frei und für die Schreiber*innen selber überraschend ausfielen. Mich wunderte nicht, dass sie von Hanzlovás Arbeiten so stark für das Thema sensibilisiert wurden.

 

 

 

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