2015 und 16 kamen viele Kriegsflüchtlinge nach Deutschland. Mitgerissen von der Welle der Hilfsbereitschaft wollte ich damals auch einen kleinen Teil meiner Zeit beisteuern. Ich dachte an ein Mütter-Café einmal pro Woche, wo Frauen mit kleinen Kindern nebenbei erste Schritte in die neue Sprache wagen könnten … Auf der Suche nach einem institutionellen Dach für meine Idee wurde ich dann aber „weggefischt“ von der Chefin einer Sprach- und Integrationsschule, die händeringend Menschen suchte, die offizielle Kurse übernehmen könnten. So wurde ich Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache. Ein Sprung ins kalte Wasser. Ich unterrichtete jeden Tag, für anderes blieb keine Zeit.
Früher, als ich jung war, wollte ich alles werden, nur nicht Lehrerin!! Und jetzt das?! Aber ich war überrascht. Es machte Spaß. Bis heute unterrichte ich gerne. Es ist eine schöne, erfüllende Arbeit – nicht immer, aber meistens.
Im Moment ruht der Unterricht, coronabedingt. Wie lange noch? Mein jetziger Kurs ist ein Frauenkurs mit zahlreichen Müttern. Wann sie wieder regelmäßig teilnehmen können, ja, ob überhaupt, wenn die Kinder nicht regelmäßig betreut werden, ist völlig unklar. Es wäre ein schlimmer Rückschlag für die Frauen. Ich hoffe für sie, dass es weitergeht.
In der Zeit des Stillstands habe ich das Textbüro reanimiert (Home office? Schon immer!) Ich mache Lektorate und Korrektorate, Freundschaftsdienste zumeist, denn um „richtige“ Jobs zu akquirieren bräuchte ich einen sicheren Zeitplan. Aber noch ist die Lage unsicher. Der Unterricht kann jederzeit weitergehen und da bin ich im Wort.
Ich würde ja gern mal wieder einen Creative Writing Kurs anbieten! Also, sobald ich weiß, wieviel „Luft“ ich in den kommenden Monaten habe, melde ich mich.
Fazit: Nichts bleibt, wie es ist. Und das ist gut so.
See you!
Share on Facebook