… ein Brief an die Nachbarn?
> Folgendes Schreiben ging an ein Dutzend Besitzer von Eigentumswohnungen, die ihrem alten Hof- und Straßenfeger gekündigt hatten. (Der Mann, unverschämt, wollte einmal im Jahr Urlaub haben und verlangte dann auch noch mehr als die Firma mit den Dumpinglöhnen.)
> Wer den Text verwenden möchte: Bitte!!!!!
Liebe Nachbarn und Nachbarinnen!
Nun ist kein Halten mehr: Kaum wehen die Blätter von den Bäumen, scheint eine Panik die Menschen zu erfassen. Sie lassen die Laubpuster dröhnen, als ob die Kinder, wenn sie mit den Füßen im Laub rascheln, davon Ebola kriegen würden!
Vielleicht gehören Sie ja zu den Glücklichen, deren Ohren kaum noch was hören. Aber die andern, die Armen, sind täglich dem Lärmterror ausgesetzt. Wenn Ihr Hilfsarbeiter nicht dröhnt, dröhnt der von gegenüber. Doch Vorsicht, das andauernde Getöse macht aggressiv. Vermutlich wird man demnächst in der Zeitung wieder vermehrt von Taten lesen, die im Affekt begangen wurden: Ehefrau erschlagen, Haustier misshandelt, Kind aus dem Fenster geworfen!
Liebe Nachbarn, ich flehe Sie deshalb an: Kündigen Sie Ihrem Laubpuster! Lassen Sie den Hausmeisterdienstleister wieder fegen! Und wenn es Ihnen zu teuer ist, soll er eben nicht jede Woche, sondern jede zweite tätig werden. Die Kinder werden es Ihnen danken, und die Kleinlebewesen in Ihrem Vorgarten auch. Aber auch Sie haben was davon: lächelnde Nachbarn, himmlische Ruhe, Frieden!
Und noch was. Es ist Ihnen vielleicht noch nicht zu Ohren gekommen, aber Laubpuster pusten nicht nur Laub, sondern auch Hundekacke. Und zwar in die Luft. Den leckeren Feinstaub atmet dann der süße Kleine im Kinderwagen ein, die nette, eh schon kranke Frau von gegenüber – und Sie.
Mit hoffnungsvollen Grüßen,
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